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Unsere Wurzeln

Wie wir arbeiten

Gesellschaftlicher Wandel im Einklang mit dem Größeren Ganzen

Unser Anliegen ist es, dass wir Menschen uns einbinden in das große lebendige Gewebe und wieder respektvoll und demütig der Weisheit des Lebens lauschen.
Unseren Beitrag dafür geben, dass etwas Neues entsteht: eine gemeinsame Welt

Raum

Immer geht es uns darum, uns Menschen als Teil der Natur – Naturwesen – zu erleben und uns in den mehr als menschlichen Zusammenhang zu stellen.
Statt Naturbeherrschung und eigene Selbstoptimierung wollen wir Raum öffnen

  • sich selbst und den Wesen des Waldes zu begegnen
  • den Zyklus von Werden und Vergehen zu erfahren.

um so neuen Räume zu schaffen in denen persönlicher und gesellschaftlicher Wandel geschehen kann.

Seele

„Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken“

Carlo Karges, Novalis

Was geschieht, wenn wir mit den vielfältigen Geschöpfen in der Natur als beseelte Wesen in Kontakt und lebendigen Austausch kommen? Wenn wir unser kleines Ego in einen viel größeren Zusammenhang hinein öffnen, wenn wir mitschwingen im Ein-Klang mit unseren Mitgeschöpfen, entdecken wir dabei unseren ureigenen Klang. So können wir die tiefe und beglückende Erfahrung machen, getragen, aufgehoben und verbunden zu sein mit allem, eingebettet in einen größeren Seins-Zusammenhang – mit Staunen und Dankbarkeit.

Wald

Was könnte der Wald sein, wenn er mehr ist als nur eine stumme Ansammlung von Objekten z.B. Bäumen, die dem Menschen als Landschaftskulisse, Sauerstoffproduzent, Holzressource oder Wander-und Sportareal dient? 

Der Wald ist für uns Europäer*innen der Raum, in dem unsere Vorfahren ihre Initiation erleben konnten – wie Märchen und Mythen davon noch erzählen. Wie für andere Kulturen Wüsten, Berge oder Höhlenlandschaften „heilige“ Orte sind, ist es bei uns der Wald. 

Ein Raum des Rückzugs, um wieder in die ureigene Lebendigkeit zu kommen in der Begegnung mit dem Leben. Das gilt es für uns neu zu entdecken.

Wald-Seelen-Räume

Tiefgreifende persönliche und gesellschaftliche Transformation beginnt bei uns und unserem Weltbild. Die Erfahrung in der Natur „draußen“ und mit sich selbst als Natur ändert radikal den Blick auf das lineare Denken von Ursache und Wirkung, von höher-schneller-weiter unserer trennenden und (ent-)wertenden Herrschaftskultur.

Dem Leben zu dienen, bedeutet tiefgreifenden Wandel – in unserer Haltung, unserem Verhalten, in unserer Lebensweise, unseren Arbeits- und Organisationsformen, im gesellschaftlichen und politischen Zusammenleben, im Miteinander auf und mit unserem wundervollen Heimatplaneten – Mutter Erde.

Wie wir arbeiten

Wir begleiten in und für einen offenen Prozess

– die eigentliche Arbeit findet „draußen“ statt, im Wald, auf Wiesen oder am See – durch und mit den Bäumen, Gräsern, Marienkäfern, Blumen, Steinen, mit Wind, der Erde und Co. …..

Neben unseren systemischen, körperbezogenen und kreativen Methoden arbeiten wir nach dem transformation in natura® Ansatz mit dem zyklischen Modell des europäischen Lebensrades von D. und U. Seghezzi, uma-institut, die wir hier zitieren:

„Die alten zyklischen Naturmodelle besagen, dass alles, was wächst, auch wieder vergeht und ruhen soll. Leben, das sich so verhält, ist in einem tiefen und zyklischen Sinn nachhaltig und ganzheitlich.“

mehr erfahren

Statt Veränderungen als lineare Wachstumskurve abzubilden, wie es in unserer Gesellschaft praktiziert wird, sehen wir die Chance zum Wandel im Sinne von Transformationsprozessen in Spiralen:

Ausführliche Erklärung des transformation in natura® Ansatz findest Du auf der website des uma instituts https://umainstitut.net/transformation-in-natura/

Transformation

Wirkliche Veränderungen brauchen den Mut, sich von Altem und alten Gewissheiten zu verabschieden, sich der Ratlosigkeit und Ungewissheit in einer immer komplexer werdenden Welt ehrlich zu stellen.
Transformation kann gelingen, wenn wir bereit sind, leer zu werden, um Räume zu öffnen für „Landebahnen der Zukunft“ (C.O.Scharmer) und uns beschenken lassen mit wirklich neuen Lösungen.
Und dann gilt es nicht nur Antworten zu empfangen auf unsere menschlichen Fragen sondern auch auf Fragen, die die Wesen der Natur an uns stellen.

Unsere Inspirationsquellen in der Gegenwart

finden wir in Kulturen, die andere gesellschaftliche Modelle leben, in denen friedliches Miteinander und Respekt vor allem Lebendigen gelebt wird.

Sofern sie nicht ausgerottet wurden oder ausgebeutet werden, existieren heute noch Kulturen, die verbunden mit der Natur leben und völlig andere Formen von gesellschaftlichem Leben entwickelt haben – matriarchale Hochkulturen wie z.B. die Mosuo in China, die Minangkabau in Indonesien, die Khasi in Indien.

Viele Impulse gehen aktuell von indigenen Völkern aus.

Die Ältesten der Kogis, ein Volk aus Kolumbien, welches zum großen Teil sein Land und so ihr uraltes Wissen behalten konnte, reisen durch die westliche Welt, um sich zu verbinden und ihrer Botschaft als Hüter der Erde Gehör zu verschaffen.

Robin Wall Kimmerer, graduierte Biologin, beschreibt in ihrem Buch Süßgras eindrücklich, was unsere Wirtschaftsform von indigenem Wirtschaften lernen könnte.

Dr. Lyla June Johnston, Community-Organisatorin, Aktivistin, Speakerin, Musikerin, Poetin und Wissenschaftlerin, verbindet in ihrer Graduierung in Environmental Anthroplogy das Wissen und die Erfahrung ihrer indigenen Wurzeln mit Strategien, die ein respektvolles Zusammenleben von Mensch und Natur heute wieder möglich machen kann – zum Nutzen allen Lebens. Vor ihren Vorträgen in unterschiedlichen Ländern befragt sie die dort lebenden indigenen Medizinfrauen/Weisen voller Respekt, ob sie hier über ihr Wissen sprechen darf und lässt deren Stimme hören.

Inspiration von unseren Vorfahren

Wir in Europa sind abgeschnitten vom Wissen und der Weisheit unserer Vorfahren. Unsere Ahn*innen wurden verfolgt und ausgerottet, als Hexen verbrannt und so haben wir keine offensichtliche Traditionslinie. Die Inquisition vernichtete systematisch altes Wissen, sogenannte heidnische Bräuche wurden abgeschafft oder von christlichen Inhalten überlagert.

Im Nationalsozialismus wurde Naturverbundenheit instrumentalisiert und missbraucht, der Bezug zu germanischen Vorfahren diente der Verherrlichung von unmenschlichem Heroentum.

Wir distanzieren uns an dieser Stelle von allen rechts gerichtetem Naturokkultismus, rechten oder völkischen Ansätzen und deren Verherrlichung von Beherrschung und Unterdrückung von Mensch und Natur.

Die letzte schriftliche Überlieferung stammt von keltischen Stämmen, die immer noch jahreszeitliche Rituale feierten, deren Kultur aber auch schon von patriarchaler Herrschaft geprägt war.

Auch heute noch ist in unserem Weltbild der Mensch als Krone der Schöpfung und die Geschichte als Fortschritt vom Primitiven Wilden zur gehobenen Zivilsation verankert – sogar bei modernsten Ansätzen wie spiral dynamics oder bei F. Laloux („Reinventing Organisation“).

Aber wir können auf anderen Wegen nachforschen und anknüpfen an unsere mitteleuropäische Geschichte.

Durch Ausgrabungen sogenannter „prähistorischer“ Statuen aus der Steinzeit wird uns vor Augen geführt, wie Menschen über Jahrtausende hinweg in friedlicher Koexistenz lebten und das Leben – die „Mutter Natur“, die sie als ihre Grundlage anerkannt hatten, verehrt haben. Mythen und Märchen bezeugen noch in ihrem Kern, wie Menschen Initiation vollziehen konnten: als Hingabe an einen größeren Sinn. Dass diese Zeugnisse einer matriarchalen, egalitären Kultur später herrschaftlich verformt wurden und Heldenreisen plötzlich „Siege“ über Drachen, Wölfe etc. wurden, spiegelt den Zustand unserer lebensfeindlichen patriarchalen Kultur wider.

Die Bedeutung und Rolle von Frauen als Lebensschöpferinnen und Hüterinnen wird in den Figurinen und Märchen z.B. Frau Holle deutlich. Auch andere Lebensformen, die die Zuordnung in männlich-weiblich überschreiten, waren und sind in anderen Kulturen wertgeschätzt und oft mit wichtiger Bedeutung bekleidet.

Ermutigend ist, dass der patriarchale Teil nur ein winziger Abschnitt in der über 2 Millionen Jahre alten Menschheitsgeschichte ist und dass es über viele Alternativen gab und noch gibt!

Diese können wir heute nicht einfach wieder zurückholen oder kopieren. Sie können jedoch Anregung sein, unsere Art des Wirtschaftens und Zusammenlebens neu zu gestalten.

Letztes Bild, Seated Woman of Çatalhöyük:

Diese elf Zentimeter hohe Frauenfigur aus gebranntem Ton ist fast 30.000 Jahre alt. Venus von Věstonice gehört zu den ältesten Kunstgegenständen aus Keramik auf der Welt.